Wie werden zukünftige Business Events vielfältig und inklusiv? 

Der erste Tag der IMEX Frankfurt fiel in diesem Jahr auf den 23. Mai – und somit auf den Deutschen Diversity-Tag. Das GCB nutzte diese Gelegenheit und rief mehrere Diversity-Aktionen ins Leben, um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und den Dialog über die Bedeutung von Vielfalt und Inklusion in der Veranstaltungswelt voranzutreiben. Bereits vor Beginn der Leitmesse hatte das GCB in diesem Kontext auch die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet, um sich proaktiv für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einzusetzen. Am Deutschen Diversity-Tag fand im Rahmen der IMEX neben einem Diversity Quiz 'n' Lunch, präsentiert vom Köln Convention Bureau, auch eine gemeinsame Fotoaktion mit der Initiative She Means Community e.V. statt. Beide Aktivitäten ermöglichten es den Teilnehmer*innen, sich zu vernetzen, Erfahrungen und Gedanken zum Thema Diversity auszutauschen und so voneinander zu lernen.  

Während der gesamten drei Messetage hatten die Besucher*innen außerdem die Möglichkeit, ihre Ideen zum Thema "What makes future business events diverse and inclusive?" an eine großflächige Wand in der Activation Area des Deutschlandstandes F100 zu posten. Die Auswertung der Beiträge von Teilnehmer*innen aus aller Welt zeigt klare Schwerpunkte in den Bereichen Barrierefreiheit, Auswahl der Speaker sowie Feedback und Evaluation.   

Künftige Business Events sollten aus Sicht von mehreren Beiträgen der Aktion dem Thema Barrierefreiheit Priorität einräumen und nach Möglichkeit entsprechende Vorkehrungen für Teilnehmer*innen mit Einschränkungen treffen. Dazu gehören barrierefreie Zugänge, die auch mit Rollstühlen passiert werden können, das Angebot von Gebärdensprachdolmetscher*innen und Untertitelungsdiensten sowie die Bereitstellung von Materialien in alternativen Formaten.  So lässt sich sicherstellen, dass jede*r in vollem Umfang teilnehmen kann. Zudem trägt eine integrative Sprache und Kommunikation dazu bei, ein einladendes Umfeld zu schaffen – unter anderem durch die Vermeidung von geschlechtsspezifischer Sprache, die Berücksichtigung kultureller Besonderheiten und die Förderung eines respektvollen und integrativen Dialogs zwischen den Teilnehmer*innen.  

Weitere Beiträge aus der IMEX-Diversity-Aktion fokussieren die Auswahl der Referent*innen. Die Organisator*innen von Veranstaltungen sollten demzufolge darauf achten, dass die Speaker und Podiumsteilnehmer*innen Vielfalt repräsentieren. Dazu gehört nicht nur ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis, sondern auch, dass eine Vielzahl von Perspektiven auf der Grundlage der verschiedenen Diversity-Dimensionen gewährleistet wird. Speaker mit unterschiedlichen Hintergründen bereichern Veranstaltungen und können ein breiteres Spektrum an Fachwissen und Erfahrungen bieten.  

Business Events der Zukunft sollten darüber hinaus auch edukative Elemente – zum Beispiel Workshops und Schulungen –zum Thema Vielfalt beinhalten, um das Bewusstsein für Diversity zu fördern. Mögliche Inhalte könnten unbewusste Vorurteile (der sogenannte „unconscious bias“), interkulturelle Kompetenz oder Strategien zur Schaffung integrativer Arbeitsplätze sein. Darüber hinaus sind Feedback und Evaluierung von großer Bedeutung: Veranstalter, die aktiv das Feedback der Teilnehmer*innen einholen, können verbesserungswürdige Bereiche identifizieren und Änderungen vornehmen, um ihre künftigen Veranstaltungen noch inklusiver zu gestalten. Und nicht zuletzt: Aktives Networking fördert vielfältige Interaktionen. Personen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenzubringen erweitert Horizonte und trägt so dazu bei, neue Lösungen auf die komplexen Herausforderungen unserer Zeit zu finden.  

Umfassend diverse und inklusive Meetings, Tagungen und Kongresse sind nicht „über Nacht“ zu realisieren. Schritt für Schritt und unter anderem durch die Berücksichtigung der genannten Aspekte können alle Stakeholder von Business Events jedoch ein Umfeld kreieren, in dem sich Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund willkommen und wertgeschätzt fühlen. Vielfalt wird so zu einem zentralen Wert im gesamten Planungs- und Umsetzungsprozess einer Veranstaltung.