Gelebte Vielfalt durch Diversity

Potenziale für den Tagungsstandort Deutschland

01.11.2022

„Diversity“ findet derzeit Eingang in viele gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Prozesse. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept und wie ist der Status Quo von Diversity in der Welt von Business Events? Wo liegen die Potenziale, wo besteht Nachholbedarf und wie können wir als GCB German Convention Bureau unseren Teil zu mehr Vielfalt am Tagungs- und Kongressstandort Deutschland beitragen? Mit diesem und weiteren Beiträgen betrachten wir in den nächsten Monaten die Relevanz von Diversity für die Veranstaltungswelt, widmen uns einzelnen Vielfalts-Dimensionen genauer und zeigen konkrete Handlungsoptionen auf.

Was steckt hinter „Diversity“?

Ganz allgemein bedeutet Diversity die Wertschätzung und Anerkennung von Vielfalt, das heißt, die verschiedenen Identitätsmerkmale jede*r*s Einzelnen wertfrei anzuerkennen und alle Farben und Facetten der Persönlichkeit zu zelebrieren. Insgesamt gibt es sieben Kerndimensionen der Persönlichkeit. Dazu gehören neben Alter, Geschlecht & geschlechtlicher Identität, sozialer Herkunft und sexueller Orientierung auch Religion & Weltanschauung, körperliche und geistige Fähigkeiten, sowie ethnische Herkunft und Nationalität. (Quelle: Charta der Vielfalt)

Potenziale von Vielfalt: unsere Motivation

Wir im GCB haben den Wert der einzelnen Vielfaltsdimensionen erkannt und wollen die Potenziale von Diversity weiter ausdifferenzieren und deren Chancen nutzen. Vielfalt wird damit zu einem weiteren Baustein der im GCB-Leitbild verankerten Werte: Wissen und Kompetenz, Vernetzung, Offenheit, Nachhaltigkeit und Innovation. Business Events bringen Menschen aus aller Welt zusammen, sorgen für den Austausch von Ideen und Wissen und treiben Innovationen voran. Unsere Studienergebnisse aus dem Innovationsverbund Future Meeting Space bestätigen die zunehmende Bedeutung von Diversity. Im Zukunftsszenario „Diverse and Flexible - the Global Community“ wird eine immer vielfältiger werdende Weltgemeinschaft skizziert, die insbesondere durch starke globale Vernetzung und neue Kooperationen profitiert.  

Wir sind überzeugt, dass die Anerkennung und Förderung von Vielfalt unsere Arbeit verbessert, Respekt und Vertrauen aufbaut und durch kreative Lösungen einen wesentlichen Beitrag zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft leistet – sowohl für das GCB als auch für den Tagungsstandort Deutschland insgesamt.  

„Meetings made in Germany“ stehen für Vielfalt: für die Vielfalt von Ideen, Wissen und neuen Lösungen; für die Vielfalt der Anbieter entlang der gesamten Delegate Journey von Business Events; für die Vielfalt deutscher Städte und Regionen; und vor allem für die Vielfalt der Menschen, die den Standort Deutschland erst zudem machen, was er ist: eine der führenden Tagungsdestinationen weltweit.  

Erste Schritte zur Veränderung

Um konkrete Maßnahmen entwickeln und Veränderungen anstoßen zu können, müssen wir die Ursachen fehlender Vielfalt kennen. Beim Verständnis, warum Diversity noch nicht gesamtgesellschaftlich etabliert ist, hilft der Begriff „unconscious bias“. Er beschreibt unbewusst entwickelte Vorurteile gegenüber bestimmten Personengruppen. Diese zu identifizieren und sich ihrer bewusst zu werden, ist entscheidend, um mehr Toleranz und Offenheit gegenüber anderen entwickeln zu können. Dieses Bewusstsein ist einerseits auf individueller Ebene nötig, aber gleichermaßen auch auf gesellschaftlicher Ebene sowie im öffentlichen Diskurs.

Auch wenn die Weltgemeinschaft augenscheinlich bunt ist, so sind Machtpositionen vielfach noch immer ungleichmäßig verteilt. Ein klassisches Beispiel ist die Rolle der Frau. Auch wenn diese in den letzten Jahren stark hinterfragt wurde und sich weiterentwickelt hat, gibt es noch tief verankerte Vorurteile gegenüber Frauen und eine Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt, die sogenannte „Gläserne Decke“. Diese bezeichnet eine nicht sichtbare Barriere, mit der Frauen im Verlauf ihrer Karriere häufig konfrontiert werden. Um diese Barrieren nachhaltig aufzubrechen, bedarf es der Reflexion der dahinterstehenden Strukturen. Übertragen auf Business Events und die praktische Umsetzung von Diversity bedeutet das, zum einen die Vielfalt jede*r*s Einzelnen auf individueller Ebene wertzuschätzen und zum anderen, Vielfalt durch Planungsprozesse auf Veranstalter-Ebene zu fördern, beispielsweise durch die Auswahl diverser Speaker*innen auf Veranstaltungen. Nichtsdestotrotz ist die Entwicklung eines Bewusstseins für bestehende Ungleichheit der erste Schritt zu Veränderung.  

Unser Ziel

Diesen ersten Schritt sind wir bereits gegangen und sind bereit für die vielen weiteren Schritte, die noch folgen werden. Grundvoraussetzung ist es, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle im Team GCB zu schaffen – unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Diese Wertschätzung gilt gleichermaßen auch im Umgang mit unseren Mitgliedern, Partnern und Kund*innen. Es ist unser Anliegen, auch außerhalb des GCBs Vielfalt bei Veranstaltungen zu fördern und deren wichtige Rolle als Plattformen für den Austausch von Wissen und Ideen zu nutzen, um Diversity strukturell zu integrieren.  

In unserem nächsten Magazin-Beitrag zum Thema lesen Sie in Kürze, warum Diversity für die Veranstaltungswelt ein echter Business Case ist und wie Diversity Innovationen vorantreibt.  

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