GCB Roadmap 2030
Strategie für Wachstum, Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit
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Business Events sind eines der wesentlichen Instrumente zur Bearbeitung komplexer Sachverhalte – und wir leben in einer Zeit, in der wir uns mit gleichzeitigen, miteinander verflochtenen und vielschichtigen globalen Herausforderungen konfrontiert sehen.
Vor diesem Hintergrund hat das GCB German Convention Bureau e.V. seine Roadmap 2030 entwickelt, damit Business Events am Tagungs- und Kongressstandort Deutschland auch in Zukunft ihrer vielfältigen Rolle gerecht werden können: Sie sind Plattformen zur Lösung unserer wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Fragen, fördern Wissenstransfer und Innovationen, stärken Vertrauen und tragen so zu Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum bei. Sie generieren direkte und indirekte ökonomische Impulse für Veranstaltungsorte, stärken lokale Wertschöpfungsketten und tragen zur nachhaltigen Entwicklung von Regionen bei.
Die Roadmap 2030 dient als strategische Grundlage für die Initiierung und Implementierung notwendiger Transformationsprozesse und basiert auf dem Leitbild von kollaborativer Zusammenarbeit im Ökosystem von „Business Events“. Dazu definiert das Strategiepapier insgesamt fünf Schwerpunkthemen – von Marktforschung über KI bis Nachhaltigkeit.
Strategiebaustein 1: Quellmärkte, Marktanalysen und Forecasts
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Daten als Grundlage strategischer Entscheidungen
Erfolgreiche Marktstrategien beruhen auf zuverlässigen Daten. Ziel des GCB ist es daher, Entscheidungsprozesse im deutschen Business-Events-Sektor konsequent evidenzbasiert zu gestalten. Dafür werden Markt- und Trendanalysen erstellt, Quellmärkte systematisch beobachtet und Prognosen entwickelt, um Bewegungen frühzeitig zu erkennen und Potenziale gezielt zu nutzen.
Neben dem etablierten Instrument des jährlichen Meeting- & EventBarometers plant das GCB einen quartalweise erscheinenden und auf Expert*innen-Input basierenden Business Events Barometer, um der Schnelligkeit der Entwicklungen und den volatilen Märkten gerecht werden zu können. Das 2015 gegründete Innovationsnetzwerk „Future Meeting Space“ wird zudem als Research Centre for Future Meeting Studies (rcfms) mit internationalem Fokus und erweitertem Forschungsportfolio ausgebaut.
Ziel ist es, Märkte und Trends nicht nur zu beobachten, sondern zu verstehen und neue Geschäftsmodelle zu fördern – mit Fokus auf den Bedürfnissen der (zukünftigen) Zielgruppen und unter Einsatz zielgerichteter Technologien wie KI-basierte Prognosetools und dynamische Dashboards.
Strategiebaustein 2: KI und Daten
- „Powered by Data, Driven by People“
Unter dem Leitsatz „Powered by Data, Driven by People“ implementiert das GCB parallel eine interne und nach außen gerichtete KI-Strategie. Dabei steht die Optimierung von GCB-Prozessen für mehr Effizienz gleichwertig neben dem Ausbau des Leistungsportfolios für Mitglieder und Partner, der Erschließung neuer Geschäftsmodelle und der Schaffung personalisierter Erlebnisse für Kund*innen und Eventteilnehmer*innen.
Ein zentrales strategisches KI-Projekt, das in Kooperation mit der DZT bereits aktiv voranschreitet, ist „Open Data MICE“: die strukturierte, maschinenlesbare Bereitstellung von Daten, die Verknüpfung in einem Knowledge Graphen und der entsprechende freie Zugang für alle Nutzer*innen. Damit sollen Daten für die digitale Vermarktung zur Verfügung gestellt werden und somit die Angebote und Services am Tagungs- und Kongressstandort Deutschland auch in Zukunft weltweit sichtbar und wettbewerbsfähig bleiben.
Für GCB-Mitglieder und Kund*innen ist zudem der „GCB Smartbot“ in Planung. Die Idee dahinter: mit einem KI-basierten Tool für die kontextbezogene, intelligente Suche auf der GCB-Website die gewünschten Informationen – von Veranstaltungsterminen, Studienergebnissen und Branchen-Insights bis zu relevanten Kontaktinformationen – leichter, schneller, strukturierter und gezielter abrufbar machen.
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Strategiebaustein 3: Kompetenzfelder
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Wirtschaft und Wissenschaft als Anker für Veranstaltungen der Zukunft
Know-how ist ein Standortvorteil – und mit dem strategischen Schwerpunkthema „Kompetenzfelder“ will das GCB die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Stärken Deutschlands sichtbar und ihre Potenziale nutzbar für das Ökosystem von Business Events machen.
Konkret bedeutet das die Weiterentwicklung der GCB-Kompetenzfelderstrategie unter Berücksichtigung zentraler Wirtschafts- und Wissenschaftscluster. Bisher lag der Strategie ein Kompetenzfelderatlas mit sechs Feldern zugrunde. Der neue Ansatz ist deutlich granularer und damit für Anbieter und Veranstalter in der Praxis wesentlich hilfreicher.
Umgesetzt wird die Kompetenzfelder-Strategie beispielsweise durch eine interaktive Heatmap mit verschiedenen Such- und Filterfunktionen. Diese zeigt an, wo Forschung, Unternehmen und Veranstaltungsstätten räumlich aufeinandertreffen. Im Ergebnis können Event-Organisatoren das Anforderungsprofil ihrer Veranstaltung mit einer Destination bzw. Tagungsstätte matchen.
Strategiebaustein 4: Nachhaltigkeit und Diversity
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Sustainable Events in allen Dimensionen
Nachhaltigkeit ist längst kein Zusatz mehr, sondern eine Grundvoraussetzung für Zukunftsfähigkeit. Das GCB verfolgt seit 2023 eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die das nachhaltige Handeln des GCB als Organisation, das nachhaltige Management seines Ökosystems mit allen relevanten Stakeholdern und die Weiterentwicklung des nachhaltigen Tagungs- und Kongressstandorts Deutschland im Blick hat.
Entscheidend dabei: Die Bündelung von Kräften über Grenzen hinweg mit den 28 weiteren Mitgliedern der Strategic Alliance of the National Convention Bureaux of Europe (SANCBE) in Form von Plattformen wie der im Jahr 2024 zum ersten Mal umgesetzten „Convene4Climate“-Konferenz und dem KI-gestützten Tool „Sustainability Hub for Events“ (SHE), das Event Professionals mit Antworten, Checklisten und Wissensressourcen rund um Nachhaltigkeit versorgt.
Neben den ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsdimensionen setzt sich das GCB im Sinne seiner Stakeholder auch für einen vielfältigen und weltoffenen Tagungs- und Kongressstandort Deutschland ein. Gleichzeitig wird Diversity zum Erfolgsfaktor für die Branche, denn ein diverses, offenes Ökosystem stärkt Kreativität, Innovationskraft und Kundennähe, um vielfältige Bedürfnisse verstehen und bedienen zu können.
Strategiebausein 5: Neue Arbeits- und Lebenswelten
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Attraktive Angebote für diverse Zielgruppen gestalten
Die Art, wie Menschen arbeiten, reisen und lernen, verändert sich rasant – und mit ihr die Ansprüche an Business Events. Hybride Arbeitsmodelle, Flexibilität und Sinnorientierung – Stichwort New Work – schaffen neue Erwartungen. Dieser Baustein gestaltet daher Angebote, die den Bedürfnissen einer vielfältigen, mobilen und digital geprägten Gesellschaft gerecht werden.
Im Rahmen von GCB-Projekten wie dem rcfms oder der Innovationswerkstatt ebx.lab erarbeiten die beteiligten Stakeholder konkrete Handlungsempfehlungen, wie New-Work-Prinzipien in Eventdesign und Standortentwicklung integriert und Formate generationengerecht, flexibel und technologiegestützt konzipiert werden können.
Ein zentrales Thema ist dabei Blended Travel als Verbindung von Geschäfts- und Freizeitreisen. Das GCB hat daher mit dem Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) die Initiative „blend_it!“ gestartet, um Potenziale zu identifizieren, relevante Akteure zusammenzubringen und entsprechende Angebote am Standort Deutschland weiterzuentwickeln.
Vision 2030: zukunftssicherer Tagungs- und Kongressstandort Deutschland
Zentrale Aufgabe des GCB ist es, die weltweite Spitzenposition des Tagungs- und Kongressstandortes Deutschland zu sichern und auszubauen. Die Roadmap 2030 bildet eine wesentliche strategische Grundlage, um dieser Aufgabe auch in Zukunft erfolgreich nachkommen zu können. Darüber hinaus festigt sie das Rollenverständnis des GCB als Impulsgeber für den gesamten Business-Events-Sektor: als Stratege, Experte, Netzwerker und Sprachrohr fördert es Wissenstransfer, wirtschaftliches Wachstum, Innovation und internationale Zusammenarbeit.
Die strategischen Planungen für die nächsten fünf Jahre sind dabei mehr als nur das: Das GCB begreift die Roadmap als einen gemeinsamen Prozess, der Daten, Menschen und Ideen zusammenbringt, um Deutschland als führenden Tagungs- und Kongressstandort zukunftssicher zu machen.
2030 markiert in diesem Kontext keinen Endpunkt, sondern einen Meilenstein. Die Roadmap zeigt, was möglich ist, wenn wir gemeinsam denken und gestalten – und sie erinnert uns daran, dass Zukunft kein Zufall ist, sondern das Ergebnis evidenzbasierter Entscheidungen und kollaborativen Handelns im Heute.
Dieser Artikel fasst die Schlüsselinhalte der „GCB Roadmap 2030“ zusammen. Die vollständige Fassung steht exklusiv GCB-Mitgliedern zur Verfügung.
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